Warum Restauriere ich ?
Das Restaurieren ist für mich eigentlich das Wichtigste am Waffensammeln:
- Ich muss mich ausgiebig mit der
Konstruktion beschäftigen, lernen was die Konstruktore damals
für Probleme gehabt haben und welche Lösungen sie dafür
gefunden haben.
- Ich finde immer wieder Stempel
die ich sonst übersehen hätte und kann die Waffe dabei auf
Nummerngleichheit überprüfen.
- Ich kann günstig unschöne Waffen kaufen und sie, bei Bedarf, wieder mit gutem Gewinn verkaufen.
- ( eine restaurierte Waffe zu kaufen ist für mich nicht so interessant wie eine die ich noch bearbeiten kann. )
- Ich habe bis jetzt etwa 40 Langwaffen und etwa 30 Revolver und Pistolen restauriert.
Als Betriebsschlosser liebe ich solche Kleinarbeit:
-
Ich muss mich mit dem Material auseinander setzen, lerne viel über
alte Fertigungsmethoden, muss immer wieder
improvisieren, organisieren, und Kontakte für Ersatztele
pflegen...
-
Und außerdem wirkt diese Arbeit auf mich beruhigend.
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Es ist immer befriedigend wenn man nachher sieht was man geschaffen hat.
-
Halt wie bei jeden anderem " kreativen" Hobby.
Was will ich erreichen ?
- Ich bin immer bemüht alte Waffen so original wie möglich zu erhalten.
- Es gibt nichts
hässlicheres als eine 100 Jahre alte Militärwaffe die
aussieht als wäre sie gerade aus einem Werk in Taiwan ausgeliefert
worden. ( z.B. alle Holz und Metallteile mit Klarlack behandelt )
-
Ein stark rostnarbiges System in einem neuem Schaft sieht einfach lächerlich aus.
-
Die Waffen haben sich ihre Dellen und Macken meist im Kampf redlich verdient und brauchen sich dafür nicht zu schämen.
- Mir
ist ein Bodenfund mit Narben lieber als ein komplett verschliffener,
der glänzt wie eine Speckschwarte aber bei der die Abnahmestempel
rausgeschliffen sind.
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Zumal die Abnahmestempel immer informativ sind und den Wert der Waffe steigen können.
- Es kommt auf den Gesamteindruck an.
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Leichte Gebrauchsspuren sind keine Schande.
Grundsätzliche Überlegungen:
Darf ich das ?
-
Diese Frage ist berechtigt aber eher philosophischer Natur.
-
Die Rechtslage:
-
Offiziell darf nur ein Büchsenmacher Veränderungen an einer Waffe vornehmen.
- Macht sich ein Sportschütze
strafbar der sein Korn abfeilt oder eine Roststelle am Schlitten seiner
Pistole anschleift und mit einem Brünierstift schwärzt ?
- Theoretisch: JA !
Eine Dekowaffe ist aber keine Waffen im Sinne des Gesetzes, da ihr die Eigenschaft des schiessenkönnens genommen wurde.
Wie sieht es mit Salutwaffen aus ?
- Sie sind laut Gesetz Waffen, wenn auch keine Schusswaffen... .
Sind Schalldämpfer für eine Schreckschusspistole verboten ?
-
Eine Gaspistole ist keine Schusswaffe.
-
Ein Schalldämpfer ist, laut Gesetz, Teil einer Schusswaffe... (Dieses Problem mache ich mir aber nicht )
Ich gehe, zu meinen Gunsten, davon aus dass ich nicht wegen brünierens verhaftet und verurteilt werde.
DER KAUF
Da ist es bei mir mit alten Waffen wie mit alten Autos:
- Lieber ehrlicher Rost als ein
verbasteltes, "schööönes" Objekt bei dem morgen der
Spachtel abfällt und im Endeffekt mehr an Zeit, Geld und Nerven kostet als eines im sehr gutem Zustand.
- Vor dem Kauf unvollständiger Exemplare VORHER die Ersatzteillage klären: E-Teile können schweineteuer sein !
- Ich kaufe möglichst Waffen
in " ALTDEKO ".
- Ich hasse diese tot kastrierten Waffen an denen
sich nichts mehr bewegt.
- Altdeko bringt auch beim Wiederverkauf
einen wesentlich höheren Endpreis.
- Aber bitte nicht auf die Idee
kommen Dekoänderungen zu " reparieren ".
- Da können Sie sich
gleich eine scharfe AK 47 an die Wand hängen !
- Es
kommt nicht darauf an ob die Waffe dann schießen kann. Allein das
Ändern ist strafbar !
Zuerst die gröbsten vermeidbaren Fehler:
Und nun an die Arbeit !
VORBEREITUNG
- Als Vorbereitung besorge ich mir zuerst in Büchern und dem Internet Fotos vom Sollzustand der Waffe und eine Explosionszeichnung .
- Welche
Teile waren brüniert, welche vernickelt oder blank ? ( zum Teil haben
blanke Systemhülsen auch brünierte Kammerstängel... )
- Ich habe
einmal einen französischen Armee-Revolver von 1870
wunderschön brüniert, der eigentlich im Original vernickelt
war. ( peinlich ! )
- Zuerst mache ich eine fotografische Bestandsaufnahme. ( Manche "Baustellen" dauern ein paar Wochen... )
- Beim Zerlegen mache ich bei komplizierten Mechaniken auch Fotos.
- Dies erleichtert den Zusammenbau.
- Dabei beachte ich auch gleich die Nummerngleichheit der Waffe.
Jetzt trenne ich Materialgruppen in:
Holz
Stahl
Messing und Aluminium
Kunststoff
Da die Schäfte oder Grifschalen in der Regel mehr Arbeitszeit benötigen fange ich mit ihnen an.
In den Einwirkzeiten arbeite ich an den Metallteilen.
HOLZ
- Frische Risse im Holz repariere ich vorher ganz konvensionell mit HOLZLEIM und eventuell kleinen Stahlstiften.
-
Ältere Risse, in die schon Öl oder Fett eingedrungen ist, erst nach der Reinigung.
REINIGEN:
- Zuerst werden alle Metallteile abgebaut.
- Fettklumpen mit Schraubenzieher oder ähnlichem entfernen.
- Die Reinigung mache ich in der Duschwanne mit möglichst heißem Wasser.
- Das heiße Wasser hat den Vorteil dass leichte Dellen und Kratzer wieder aufquellen.
- Dann mit einem rauem Haushaltsschwamm, Nagelbürste und einem hartem Pinsel für die Ecken reinigen.
- Dazu verwende ich normales Spülmittel und flüssiges Waschmaschienenmittel.
- Da
diese unterschiedlich wirken werden sie nacheinander zwei bis dreimal
anwenden. Das eine löst den Schmutz, das andere das Öl.
- Zwischendurch immer gründlich mit heissem Wasser spülen.
- Wasser mit altem Handtuch abreiben und die Bohrungen ausblasen.
- Bei Zimmertemperatur LANGSAM trocknen lassen.
- Stellen in die das Öl tief im Holz eingedrungen ist versuche ich zusätzlich mit Waschbenzin zu entfetten.
- Wenn das Öl tief in das Holz eingedrungen ist und das Holz sehr fleckig gemacht hat gehe ich mit Abbeize ran.
- Diese wird dick aufgetragen und über Nacht wirken gelassen.
- Am nächsten Tag wird der Schaft unter fliesendem heißem
Wasser zuerst grob mit einer Bürste, und dann mit der rauen Seite
eines Haushaltsschwammes gründlich gereinigt. Dabei gebe ich Spülmittel zu
Oberflächenbehandlung:
Leinölfirnis
- Zuerst reibe ich die Oberflächen mit feinem Schleifflies glatt.
- Dadurch werden die Fasern die sich beim Waschen hochgestellt haben entfernt.
-
Bei Bedarf kann das Holz jetzt farblich gebeizt werden ( mache ich aber selten! )
- Gründlich trocknen lassen
- Dann streiche ich Leinölfirnis dünn mit einem weichem Pinsel.
- ein bis zwei Tage an einer warmen Stelle trocknen lassen.
- Jetzt ist die Oberfläche versiegelt.
- Anschließend kommt ein Zwischenschliff
mit in Spüliwasser getränktem Schleifflies.
- Mit
Spüliwasser um Verklebungen des Schleifpads mit nicht ausgehärtetemLeinöl zu verhindern.
- Mit feuchtem Lappen den Schleifstaub abwischen.
- Trocknen lassen.
- Anschließend dick mit Leinölfirnis streichen.
- Achtung ! : Bei Schaftverschneidungen und Fischhaut sparsam streichen.
- Mehrere Tage trocknen lassen bis die Oberfläche kratzfest ist. ( wenn sie staubtrocken sind vileicht in die Sonne stellen )
- Eventuell wieder mit Spüli und Schleifflies anschleifen um eine matte Oberfläche zu bekommen.
- Mit feuchtem Lappen Schleifstaub abwischen.
Bohnerwachs
- Nach dem ich dutzende , zum Teil sehr teure, Mittelchen probiert habe benutze ich neuerdings auch Bohnerwachs
- um die Oberfläche zu versiegeln.
-
Was den Strapazen von Treppenstufen stand hält reicht auch
für eine Sammlerwaffe die an der Wand hängt.
- Dieses trage ich das Bohnerwachs mit
einem Bürstchen dick auf und lasse die Lösungsmittel an einem
warmem Ort ausdünsten.
-
Diesen Vorgang wiederhole ich, bei Bedarf, bis drei mal.
-
Danach poliere ich mit einem Baumwolltuch.
- Das Bohnerwachs füllt auch kleine Unebenheiten auf.
-
Um etwas Glanz zu erhalten öle ich mit Schaftöl.
ACHTUNG ! : Beim Trocknen auf der Heizung kann das Holz sich verziehen, Risse bilden und sich Ölreste im Holz verflüssigen
und an die Oberfläche kommen was die Waffe fleckig macht.
Alternativen:
- Das Holz mehrfach mit möglichst Schaftöl streichen.
- Mit Schleifflies zwischenschleifen.
-
Faule Leute können das Holz nach dem Reinigen auch mit einer Lasur streichen. ( sieht besch... eiden aus.)
STAHLTEILE
VORBEREITEN:
NORMALES REINIGEN:
- Waffe komplett zerlegen.
- Fotos nicht vergessen !
- Baugruppen möglichst zusammen aufbewaren.
- Die einzelnen Teile mit Spüli, Bürste, Laufbürste und Pinsel reinigen.
- Heißes Wasser reinigt besser und wärmt die Teile zum Trocknen an.
- SOFORT abreiben und trocknen ! ( Heizung, Backofen ( 100 C)...
- Blanke, fertige Teile, aus dem Innenleben einölen und weglegen.
- Eventuell
an den mechanischen Berührungsstellen mit 800`er Schleifpapier
anschleifen und polieren. ( gibt einen weicheren Schlossgang ).
- Blanke, sichtbare Teile werden von mir meistens mit 400`er und 600`er Nass-Schmirgelpapier mit Spülwasser angeschliffen.
- Dann mit einer feinen Stahlbürste auf der Bohrmaschine geglätten.
- Anschließend,
wenn gewünscht, mit einer Polierscheibe und Polierwachs auf
einer Ständerbohrmaschine poliert.
Kleinteile:
- kleine Teile die brüniert
werden sollen lege ich ein Kunststoffgefäß mit Batterie-
säuere bis der Rost und die alte Brünierung weg ist. Dabei
öfters die Teile im Säurebad bewegen.
- Gerne benutze ich dafür Gefrierboxen der passenden Größe.
- Kleine Boxen passen in meinen Ultraschallreiniger.
- Teile unbedingt ausgiebig in heißem Spülibat abwaschen.
- Schnellst möglich trocknen. ( wegen neuem Rostansatz )
- Teile die gleich brüniert werden nicht mehr mit den Fingern anfassen.
Lauf und Systemkasten:
- Diese schmirgele ich mit 240`er bis 600`er Schmirgelpapier blank
- Dabei möglichst die originale Richtung der Werkzeugspuren beibehalten. ( drehe und fräsrichtung )
- Anschließend mit der weichen Stahlbürste auf der Bohrmaschine glätten.
- Oberfläche der Führungen der Schlossteile mit feinem Schmirgel egalisieren.
Messingteile
Vorbereitung
-
Diese werden, wie beim Stahl beschrieben, gereinigt.
-
wenn nötig, mit immer feiner werdendem Nasschmirgelpapier, die Oberfläche glätten.
-
Bitte keine grobere Körnung als 180 verwenden.
-
Beim Schleifen immer mit Spühlwasser befeuchtetes Nass-Schmirgelpapier verwenden.
-
Trocken setzt es sich mit dem weichem Messingabrieb zu schnell zu.
-
Als feinstes Papier 800 oder 1000`er Körnung benutzen.
Polieren
-
Die Oberfläche muss jetzt schon glatt und eben sein.
-
Zum polieren habe ich eine Leinen- polierscheibe aus dem Baumarkt von etwa 120mm Durchmesser.
-
Diese montiere ich auf meine Standbohrmaschiene.
-
Als Poliermittel habe ich feines Polierwachs.
- Für die Ecken den DREHMEL mit Filzscheibe und Polierwachs.
-
Mit leichtem Druck polieren, und die Teile nicht so warm werden lassen.
ACHTUNG: kleine Teile fliegen gerne !
Nachfertigen und Aufarbeiten von Metallteilen
Schrauben und fehlende Kleinteile kann man oft selbst nachfertigen.
Da ist Improvisationstalent gefragt.
Ideal ist ein Leihmuster oder wenigstens eine Zeichnung der Fehlteile.
Schrauben mit vermurxten Köpfen kann man aus anderen Schrauben nachfertigen oder modifizieren.
Das Material:
Bezugsquellen:
- Stahl
oder Messingmaterial in rund oder flach gibt es im
Baumarkt, Modellbauladen oder, immer wieder erstaunlich, bei CONRAD
Elektronik.
- Schrauben am besten im kleinen Metallwarengeschäft kaufen. Unbedingt auf die Schaftlänge und den Kopf achten !
- Beim örtlichen Schlosser oder in der alteingesessen Autowerkstätten nachfragen ( z.B. Zollschrauben !)
- Oder halt beim freundlichen Nachbarn in der Wühlkiste.... .
ACHTUNG ! Edelstahl lässt sich nicht brünieren !
Nachfertigen von Schrauben:
Beste Lösung: Originalersatzteil, leider, wenn überhaupt zu bekommen, meist zu Apothekerpreisen.
-
Wenn nur der Schraubenkopf beschädigt ist kann der Schlosser Ihres Vertrauens, möglichst mit WIG- oder Schutzgas-Schweissgerät, einen Schweisspunkt auf die beschädigte Stelle setzen.
-
Kleine Stellen, die nicht belastet werden, kann man zur Not auch löten.
- Anschließend in Form feilen oder drehen.
-
Ganz einfach: dafür habe ich meine kleine Drehbank !
-
Haben Sie keine ?
- Macht nichts.
- Meist reichte auch eine Bohrmaschine die in einer Spannvorrichtung gehalten wird.
-
Oder eine Ständerbohrmaschine.
Nachfertigen von Schrauben:
- Am besten zuerst einen Plan zeichnen:
- Welchen Durchmesser hat die Schraube, welche Gewindesteigung ?
- Wie lang ist die Schraube ?
- Wie lang ist der Schaft ?
- Welche Form hat der Kopf ?
- Wie breit und tief ist der Schlitz ?
SCHRAUBENKOPF
- Die Schraube mit dem Schaft in das Bohrfutter spannen
- ACHTUNG ! Gewinde nicht zerdrücken !
- Den Schraubenkopf mit Hilfe einer Metallfeile in die gewünschte Form "drehen"
- Den Schlitz mit Hilfe einer Metallsäge MITTIG ! auf die gewünschte Tiefe sägen.
- Die Schlitzbreite, wenn nötig, mit einer Schlüsselfeile verbreitern
- Schraube wieder in die Bohrmaschine einspannen und den Kopf mit 400èr und 600`er Schmirgelpapier glätten.
Ein Problem ist das passende Gewinde.
- Alte Waffen haben meist kein genormtes, metrisches, Gewinde oder Feingewinde.
-
Für Dekowaffen ist es unter Umständen zu vertreten in diesem Fall ein NORMGEWINDE zu schneiden.
-
Nicht original aber besser als z.B. gar keine Hahnachse.
- Wenn das Gewinde verlängert oder
umgeschnitten werden soll brauchen Sie den passenden Gewindeschneider
und nachher den passenden Bohrer für die Gewindebohrung.
-
Die Maße für Kernlöcher oder den Aussendurchmesser
stehen bei GUTEN Messschiebern auf der Rückseite.
- Oder in einem
Tabellenbuch für Metall oder Elektroberufe.
-
BILLIGE GEWINDESCHNEIDER MACHEN MEHR KAPUTT ALS SIE GUTMACHEN !
-
Vileicht können Sie sich, vor allem exotische für Zoll oder Feingewinde, auch leihen ?
- Wenn der Aussendurchmesser nicht
stimmt können ein paar zehntel Millimeter auch wieder in der
Bohrmaschine mit der Feile " wegdreht" werden.
- Achten Sie darauf das der Durchmesser auf der ganzen Länge stimmt.
- Die Schraube auf die passende
Länge absägen und vorne so tief anschrägen wie das
Bohrmaß für das Innengewinde ist.
- Die Gewindelänge mit einem wasserfesten Stift anzeichnen.
- Eventuell einen " Freischnitt" /
Kerbe an der Bohrmaschine mit einer Dreikant-Schlüsselfeile an
diese Stelle setzen wo das Gewinde endet.
- Unter Zugabe von Öl ( Idealfall: Schneidöl ) das Gewinde GERADE ! bis zur Markierung schneiden.
- Ohne Öl wird der Gewindeschneider schnell stumpf und das Gewinde unsauber.
- Bei Innengewinden auf Material
mit ebener Unterseite kann man den Gewindebohrer in eine
Ständerbohrmaschine spannen um garantiert gerade zu schneiden und
VON HAND die ersten Gewindegänge schneiden.
OBERFLÄCHENBEHANDLUNG
Die
Methoden für zu Hause sind leider nicht sehr abriebfest und daher
eigentlich nur für Dekorationsstücke zu empfehlen.
BRÜNIEREN:
Idealfall: Sie geben die fertigen Teile einem Profi der das kostengünstig für Sie erledigt.
Richtig gute Streichbrünierung habe ich bis heute leider nicht gefunden.
Nach langem Experimentieren habe ich jetzt eine, wenn auch nicht logische, aber annehmbare Lösung gefunden.
Der Pferdefuss bei der Heim-Brünierung ist je glatter eine
Oberfläche ist, desdo schlechter hält die Brünierung. Je
rauher um so häßlicher. Eine haltbare
Hochglanzbrünierung wie z.B. bei einer WALTHER PP ist nicht zu
machen.
Wenn die Oberfläche leicht rau ist wird sie so lange geschliffen bis sie mir zusagt.
Für Flächen benutze ich einen Schwingschleifer. ( 120èr bis 400èr Körnung )
Sonst tut eine Fächerscheibe auf einer Standbohrmaschiene oder mein DREHMEL gute Dienste.
Danach behandele ich alle Stahlteile,
ich weiß es hört sich grob an, unter leichtem Druck mit
einer Radial-Stahlbürste auf der Standbohrmaschiene. Für die Ecken habe ich meinen DREHMEL.
ACHTUNG: keine Bürsten mit Messingbeschichtung ! Das Messing reibt sich in den Stahl ein und machen die Brünierung fleckig.
ACHTUNG: kleine Teile fliegen gerne !
Diese Behandlung egalisiert leichte Schleifspuren und glättet die Oberfläche.
Danach reinige ich die Teile wieder mit heißem Wasser und Spühlmittel.
ACHTUNG: Teile nicht mehr anfassen: FETT !
Zur Brünierung benutze ich KLEVER SCHNELLBRÜNIERUNG ( 10-12€ ).
Diese ist, nach meiner Erfahrung und dem testen von etwa 10 Fabrikaten, die mit dem besten Ergebnis.
Für Dekorationswaffen ist es ausreichend haltbar.
Bei Gebrauchswaffen würde ich einen Profi beauftragen. ( für ein Gewehr etwa 50- 100€ )
Für ein Gewehr gebe ich eine knappe halbe Flasche Brünierflüssigkeit in ein kleines Schälchen.
Darin lege ich die Schrauben und Kleinteile.
Die großen Teile bestreiche ich satt mit einem weichem Pinsel mehrfach in verschiedenen Richtungen..
Nach meiner Erfahrung ist die Wirkung besser wenn die Teile kalt sind.
Dadurch trocknet die Flüssigkeit nicht so schnell aus und kann besser einwirken.
Danach lasse ich die Brühe etwa zwei Stunden einwirken.
Anschließend reinige ich sie unter fliesendem heißem Wasser mit einer weichen Bürste.
Nach dem trocknen wird die Oberfläche sofort mit BALISTOL geschützt.
dieses sprühe oder pinsele ich dick auf und lasse es etwas liegen damit es einziehen kann.
Vernickeln und vergolden:
Idealfall:Sie geben die fertigen Teile einem Profi der das für Sie erledigt. ( Uhrmacher, Juwelier, Besteckfirma...)
Ein kleines Galvanik- Gerät gibt es bei CONRAD-ELEKTRONIK.
Glänzende Waffen waren vor 1920 meist vernickelt und nicht verchromt.
Ein kleiner Taschenrevolver vileicht vergoldet.
Dieses ist für den Hausgebrauch auch möglich.
- Nach der der Vorarbeit muss die Oberfläche schon so aussehen wie beim Endprodukt:
- Sie muss glänzen wie verchromt oder mit einem feinen Sandstrahler mattiert sein.
- Zum leichten mattieren kann man die Teile auch vorher im Säurebad mattieren.
- Die Beschichtung ist nur wenige tausendstel Millimeter dick und kann keine Schleifkratzer ausgleichen.
- Einzelne, tiefere Kratzer, können mit Weichlot gefüllt werden.
- Die Teile müssen fettfrei sein: Eventuell mit ENTFETTER oder ACETON abwischen.
KUNSTSTOFFTEILE
Dieses ist ein sehr schwieriges Thema da es so viel verschiedene Arten gibt.
Normalerweise reinige ich sie nur mit Spühlmittel und einer Bürste.
Leicht raue Oberflächen kann man mit 600`er Schmirgelpapier glätten und mit Autopolitur behandeln.
Ich hoffe ich habe Sie nicht all zu sehr gelangweilt und Ihnen ein paar Anregungen geben können.
Wie schon oben gesagt: Ich freue mich über jeden Austausch zu diesem Thema.
Bei Fragen kann ich vileicht auch weiter helfen.
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